Freitag, 20. April 2012

Ostdeutschland und der Atheismus

In der NZZ online vom 20. April wird eine Studie der Universität Chicago vorgestellt, die die Entwicklung des Atheismus in verschiedenen Ländern dokumentiert.
Während Russland,Slowenien und Israel heute stärker an Gott glauben als in der Vergangenheit, ist der unangefochtene Spitzenreiter in Sachen Atheismus Ostdeutschland.
Aber anstatt schockiert zu sein, eröffnet uns das Ganze neue Möglichkeiten zur Mission an Menschen, die tatsächlich nicht mehr viel vom Glauben wissen. Denn manchmal ist es ungemein schwerer, Menschen, die nur mit einem Rest Tradition an diesen Glauben verhaftet sind, für die frohe Botschaft des Evangeliums zu begeistern.
Vielleicht werden aus Christen in diesem Land wieder richtige Missionare!


Montag, 16. April 2012

Frucht oder Segen

Manchmal wundern wir uns, warum Dinge gesegnet sind, die eigentlich mit falschen Motiven oder mit Neid oder mit Streit verbunden sind?
Warum werden Menschen gesegnet, die offensichtlich in Sünde leben?
Warum werden Projekte gesegnet, die mit viel Uneinigkeit oder Stolz einhergehen?

Hier herrscht oft eine Verwirrung der Begriffe.
Wir verwechseln Erfolg mit Segen und wir verwechseln Segen mit Frucht.

Manche Dinge, die wir sehen sind erfolgreich. Aber das hat noch lange nichts mit Segen zu tun.
Alles mögliche ist erfolgreich. Die Pornoindustrie ist erfolgreich, Waffenkonzerne, Sekten haben Zulauf u.s.w.
Dinge sind erfolgreich, weil Menschen fleißig waren oder korrupt oder die Umstände günstig oder weil der Erfolg auf Kosten anderer ging. Das hat noch nichts mit Segen zu tun.
Auch Erfolg unter Christen oder im Gemeindebau muss noch kein Anzeichen von Gottes Segen sein, sondern kann auch anderen Gesetzen folgen.
Daher hat die Bibel auch keine Erfolgstheologie. Erfolg ist kein geistliches Ziel und keine Absicht Gottes.

Gott schenkt nicht Erfolg, er segnet. Und das muss erst einmal gar nicht nach Erfolg aussehen. Wenn Gott etwas segnet, dann unterstützt er eine Sache, dann bewahrt er sie, dann lenkt er sie und schenkt auch Gelingen.
Die Bibel hat eine Segenstheologie und die lautet: Gott segnet TROTZ uns und nicht WEGEN uns.
Segen ist noch kein Gütezeichen Gottes, sondern nur ein Anzeichen dafür, dass Gott eine Sache für seine Absichten gebraucht.

Wenn es darum geht, den Wert und die Güte einer Sache zu messen, dann eignen sich dafür nicht Erfolg und auch nicht Segen, sondern alleine die Frucht.
Ob eine Sache von Gott als wertvoll, als geistliches Gold und Silber wahrgenommen wird, dass erkennt man nicht am Erfolg und nicht am Segen.
Gott misst eine Sache oder einem Menschen an der Frucht, die entsteht oder mit damit verbunden ist.
Frucht ist etwas qualitatives, nichts quantitatives.
Frucht hat etwas mit unserem Charakter zu tun.
Definiert wird Frucht in Gal.5,22: Frucht, die der Geist wachsen lässt, ist dagegen: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.

Wenn eine Sache, ein Projekt oder ein Mensch Frieden auslöst, von Geduld geprägt ist, Liebe verbreitet, dann ist das in Gottes Augen Frucht, egal wie erfolgreich es ist.

Unsere Gesellschaft ist nur am Erfolg interessiert, Christen zu sehr am Segen. Was Gott interessiert ist die Frucht, die durch unser Leben entsteht.