Diese Deutung drängt sich auf, wenn man die Übersetzung von Luther benutzt. Etwas anders klingt der Text bereits, wenn man eine modernere Übersetzung liest:
Samstag, 25. April 2015
Der breite und der schmale Weg
Diese Deutung drängt sich auf, wenn man die Übersetzung von Luther benutzt. Etwas anders klingt der Text bereits, wenn man eine modernere Übersetzung liest:
Freitag, 17. April 2015
Zimzum der Liebe

(Ganz ähnlich argumentiert übrigens auch der jüdische Philosoph Hans Jonas, der in der freiwilligen Selbstbeschränkung Gottes nun auch Raum für das Böse sieht und so für sich eine Erklärung der Theodizee-Frage besonders im Lichte des Holocaust findet).
Durch die Liebe und die Vereinigung von Mann und Frau entsteht solch ein Zimzum, ein neuer Raum, ein gemeinsamer Raum, der das eigentliche Herzstück einer jeden Ehe ist.
Was ich in meinen Predigten oft als Wohlwollentank bezeichnet habe, fassen die Bells in neue Begriffe.
Im Grunde ist es sich sehr ähnlich. Diesen gemeinsamen Raum der Ehe gilt es zu hegen und zu pflegen, aus ihm fließt die Energie und Kraft der Ehe und dieser Raum ist immer wieder gefährdet.
In vier Kapiteln beschreiben sie die Eigenschaften dieses Zimzum.
Man hat nach dem Lesen dieses Buches keine neue To-do-Liste, was man alles umsetzen möchte, vielmehr staunt man über das Mysterium Ehe und hat den Eindruck ihm ein wenig mehr auf die Spur gekommen zu sein.
Hier zwei kleine Videos der beiden als Teaser für das Buch:
Samstag, 4. April 2015
Die Tyrannei der Wunder
Ich glaube an Wunder und all die übernatürlichen Phänomene. Habe ich doch selbst dazu vor Jahren ein Buch geschrieben. Wenn wir aber das per Definition Außergewöhnliche, das Wunder, zur Normalität und zum Verfügbaren erklären und werden Wunder zum Repertoire des Möglichen oder sogar Notwendigen, dann landen wir bei der Tyrannei der Wunder.
Kommt dann die Hilfe oder die Schmwerzfreiheit vom Arzt oder vom Medikament, von der Physiotherapie oder der Entspannungsmassage, vom Hörgerät oder der Brille, dann ist das zwar schön, aber eben immer nur das Zweitbeste. Ständig macht uns das anscheinend immer zur Verfügung stehende Wunder ein schlechtes Gewissen und trübt die Freude an der Besserung, denn eigentlich hätte das Wunder zum Zug kommen sollen. Wenn tiefblaue Theologie die Verfügbarkeit der Wunder predigt, uns das Leben aber deren Unverfügbarkeit lehrt, dann macht diese Theologie das Wunder zum Tyrannen. Immer wieder scheitert man an seinen Ansprüchen und Forderungen.
Echter Glaube ermöglicht es, mit Wundern zu rechnen. Sie geschehen. Wer sie aber zur Normalität erklärt, ständig verspricht, in Superlativen von ihnen redet und kein Limit beimisst, der predigt eine gnadenlose Wundertheologie, die alles andere in den Bereich des Verlierens verweist, selbst wenn es mir besser geht oder alles wieder gut ist. Diese Wunder dulden nichts neben sich. Sie erklären nur das Übernatürliche für erstklassig und dem Göttlichen angemessen.
Ich gehe von solchen Konferenzen mit gemischten Gefühlen nach Hause. Einerseits fasziniert von der Möglichkeit des Übernatürlichen und der Schönheit des direkten Eingreifens Gottes, auf der anderen Seite abgeschreckt von dieser Einseitigkeit, die sich im Diktat des Übernatürlichen ausdrückt und allem "Natürlichen" das Stigma der Zweitklassigen anheftet.
Dienstag, 17. März 2015
Start unserer Gemeindekampagne
Gemeindekampagne bedeutet, dass nicht nur eine Predigtserie gehalten wird, sondern zusätzlich Arbeitsmaterial erarbeitet wurde, um das Thema der Sonntage in der persönlichen Stillen Zeit und in den Kleingruppen zu vertiefen.
Thema der Kampagne ist: »Unterwegs zu den Menschen«.
Im Grunde geht es um das Thema Evangelisation. Uns ist aber durchaus bewusst, dass genau dieses Thema für ganz viele Christen ein rotes Tuch ist. Die Vorstellungen in den Köpfen von Evangelisation sind oft derart gestaltet, dass zwar alle der Überzeugung sind, dass Evangelisation ungeheuer wichtig ist, sich aber trotzdem kaum einer dafür erwärmen kann.
Während dieser Kampagne möchten wir genau diese Problematik aufgreifen. Es geht uns ganz stark um missionale Gewohnheiten, die Teil unseres Alltags werden und die für uns keinen zusätzlichen oder unnatürlichen Aufwand bedeuten. Zudem möchten wir aus der Apostelgeschichte lernen, wie die ersten Christen unterwegs waren zu den Menschen und was sie dabei Spannendes erlebt haben.
Wir wollen Evangelisations weg holen von der Fokussierung auf das Retten der Menschen vor der Hölle. Wir verstehen Verlorenheit wesentlich breiter als nur mit diesem Fokus. Wir wollen alle Christen wieder an Bord holen bei diesem Thema und deutlich machen, dass wir alle bereits Evangelisten sind und es nicht erst werden müssen. Wir wollen, dass sich nicht länger der Großteil der Christen in Bezug auf dieses Thema als Versager fühlt.
Die Predigten zum Thema lassen sich wie immer nachhören oder nachsehen. Insgesamt dauert die Kampagne zehn Wochen und wer Interesse an einer Umsetzung in der eigenen Gemeinde hat, kann sich gerne bei uns melden.
Samstag, 28. Februar 2015
Was ist eigentlich Verlorenheit?
Lk.19,10: Der Menschensohn ist gekommen, um die Verlorenen zu suchen und zu retten.«
Genau dazu ist Jesus gekommen, um Verlorene zu suchen. Jesus spricht immer wieder von Verlorenen. Was meint Jesus damit, wenn er von Verlorenen spricht?
Leider geschieht es nur allzu oft, dass wir bei Verlorenheit gleich an die Hölle denken.
"Verlorene sind Menschen, die nicht in den Himmel, sondern in die Hölle kommen."
Diese einseitige Vorstellung von Verlorenheit bewirkt leider oft, dass wir ganz bequem bei der Denkkategorie »wir und die anderen« bleiben können. Wir kommen ja in den Himmel und die Verlorenen in die Hölle.
Aber es ist ja genau dieser Ansatz, der zur Distanz führt, der uns in die Rolle der Pharisäer bringt und dieses Überlegenheitsgefühl erzeugt, dem sich keiner freiwillig nähern möchte.
Aber um Jesus herum scharen sich ja die Verlorenen. Er hat ja genau keine Distanz aufgebaut zu diesen Menschen. Und auch uns gelingt das nur, wenn wir Verlorenheit viel breiter auffassen.
Was ist Verlorenheit?
Verlorenheit bedeutet eben in erster Linie nicht, in die Hölle zu kommen. Hölle spielt nicht die dominante Rolle in der Bibel und in der Botschaft Jesu, wie das später im Mittelalter und in mittelalterlichen Abbildungen der Fall ist. Ein ganzer Teil der jüdischen Gläubigen glaubte nicht einmal an ein Leben nach dem Tode und in weiten Teilen des alten Testaments finden wir auch nichts von einem Leben nach dem Tod.
So steht zum Beispiel in der Apostelgeschichte:
Apg 23,8 Denn die Sadduzäer behaupten, dass es weder eine Auferstehung noch Engel oder Geister gibt, während die Pharisäer an all das glauben.
Diese religiöse Gruppe der Sadduzäer glaubte nicht an eine Auferstehung oder ein Leben nach dem Tod. Für einen Juden zur Zeit Jesu war das wichtigste nicht die Höllenvermeidung.
Bei uns ist ja ganz schnell Frömmigkeit und Gehorsam motiviert vom Ziel, es Gott recht zu machen, damit man nicht in die Hölle kommt. Der Jude zur Zeit Jesu denkt aber nicht gleich an die Hölle, sondern er möchte mit dem ihm anvertrauten Leben verantwortungsvoll und gerecht vor seinem Schöpfer leben. Denn diesem Schöpfer verdankt er sein Leben und dieser Schöpfer bewahrt und führt sein Leben und dieser Schöpfer segnet und versorgt ihn.
Der Jude ist nicht von der Strafe motiviert, sondern vom Bund, den er mit Gott geschlossen hat. Er ist diesem Gott verpflichtet, ganz gleich ob es ein Leben nach dem Tod gibt, einen Himmel oder eine Hölle. Ich will doch Gott nicht gehorsam sein wegen einer möglichen Hölle, sondern weil ich in einem Bund mit ihm stehe. Und einen Bund gilt es unter allen Umständen einzuhalten. Und darum muss aus unseren Köpfen der Gedanke heraus, dass es bei Verlorenheit vor allem um die Hölle geht.
Wenn Jesus Menschen vor der Verlorenheit retten möchte, dann geht es ihm nicht primär darum, vor der Hölle zu retten. Denn sonst ist Rettung auch nur für all die Menschen relevant, die an eine Hölle glauben. Für alle anderen sind wir sonst gar keine relevanten Gesprächspartner und Gott kein relevanter Retter. Wer nicht an die Hölle glaubt, und das tun heutzutage die wenigsten Menschen, der ist auch nicht an einer Rettung vor der Hölle interessiert. Das macht genauso wenig Sinn, wie jemanden eine Autoversicherung anzudrehen, der kein Auto besitzt!
Wie können wir Verlorenheit also breiter auffassen?
Wenn Jesus von Verlorenheit spricht, dann geht es um ganz viele Aspekte von Verlorenheit:
-den Weg verloren haben, den Lebensweg, den geraden Weg, den konstruktiven Weg
-Das Ziel und den Sinn verloren haben im Leben. Das betrifft ganz viele Menschen, die im Laufe der Jahre den Sinn ihres Lebens verloren haben durch Schicksalsschläge oder schlechte Erfahrungen oder Misshandlung oder Entbehrung. Wenn es bei Jesus nur um die Rettung vor der Hölle geht, sind diese Menschen erst mal nicht interessiert.
-Die Perspektive, die Hoffnung verlieren. Wie viele Menschen haben ihre Hoffnung verloren, je wieder aus ihrem Schlamassel, aus ihrer Schuld, aus dieser Armut, aus dieser Verzweiflung, aus diesem schlechten Gewissen, aus diesen Selbstvorwürfen herauszufinden.
-Das Maß verloren haben Auch das betrifft viele Menschen, die in verschiedenen Lebensbereichen das Maß verloren haben. Ihr Leben ist gekennzeichnet von massloser Gier oder maßlosem Essen oder maßloser Geldverschwendung. Sie sind masslos ehrgeizig oder neidisch. Sie haben das Maß verloren wenn es um Alkohol geht, Computerspiele oder Sexualität. Sie haben ihr zeitliches Mass verloren, das Maß für ihre Arbeit verloren und schuften sich zu Tode, vernachlässigen Ehepartner oder Kinder.
-Diejenigen, die die Verbindung zu anderen Menschen verloren haben. Menschen, die Beziehungen verloren haben, den Verlust oder den Tod eines Menschen erlebt haben. Menschen, die in die Isolation oder an den Rand geraten sind und nicht mehr zurückfinden in gesunde Beziehungen und Freundschaften. Menschen die innerlich zugemacht haben, verschlossen sind und sich einfach nicht mehr öffnen können.
-Menschen, die Wertschätzung & Anerkennung verloren haben. Ihr Leben ist dominiert von Schuldgefühlen oder von Scham. Sie wurden verletzt, zu Opfern gemacht und ihrer Würde beraubt.
-Menschen, die ihren Frieden verloren haben. Sie fühlen sich als Getriebene, kommen nie zur Ruhe, können sich selbst nicht vergeben. Sie leben in dauernder Auseinandersetzung und Streit mit anderen. In ihnen tobt ein Sturm, sie liegen innerlich auf der Lauer und erklären jedermann zu ihrem Feind.
-Und zu guter Letzt Menschen, die ihre Moral verloren haben. Sie sind auf die schiefe Bahn geraten. Sie haben sich mit den falschen Menschen eingelassen. Ihr Leben wurde unehrlich, betrügerisch. Sie haben ihre Integrität verloren, sie haben ihre Werte dem Erfolg oder dem Geld geopfert. Sie haben ihre Unschuld verloren.
Verlorenheit kann so vielfältig sein und wenn wir Menschen nur vor der Hölle retten wollen, dann haben wir nur eine sehr einseitige Botschaft und eine kleine Zuhörerschaft.
Viele denken, wenn das Thema Hölle vom Tisch ist, dann macht Evangelisation keinen Sinn mehr.
Aber ich sage: wenn das Thema Hölle vom Tisch ist, dann geht es erst richtig los! Dann kann ich ganz vielfältige Rettung zu den Menschen bringen. Wenn es bei Evangelisation nicht nur um die Rettung vor ewiger Verlorenheit geht, dann kann ich die Menschen endlich auf das vielfältige Angebot hinweisen, wo Gott retten möchte und wo er Menschen das Leben wiederfinden lassen möchte, das er ihnen zugedacht hat.
Evangelisation geschieht nicht nur dann, wenn einer in den Himmel kommt und vor der ewigen Verdammnis errettet wird. Evangelisation geschieht überall dort, wo die verschiedenartigste Verlorenheit im Leben von Menschen überwunden wird. Wenn Evangelisation erst dann geschieht, wenn sich einer bekehrt oder in den Himmel kommt, dann fühlt sich der Großteil der Christen ständig als Versager. Denn die wenigsten machen genau dieses Erlebnis, dass sich jemand bei ihnen bekehrt. Wenn Evangelisation aber auch bedeutet, Gottes rettende Kraft in all die vielen verlorenen Lebensbereiche der Menschen zu bringen, dann sind wir plötzlich alle Evangelisten oder zur Evangelisation fähig!
Evangelisation ereignet sich dann auch,
-Wenn ich Gottes heilende Kraft bringe, da wo Menschen ihre Gesundheit verloren haben
-Wenn ich Gottes Weisheit und Rat bringe, da wo Menschen ihren Weg verloren haben
-Wenn ich Gottes Frieden bringe, da wo Menschen ihre Geborgenheit verloren haben
-Wenn ich Gottes Hoffnung bringe, da wo Menschen ihre Perspektive verloren haben
-Wenn ich Gottes Würde bringe, da wo Menschen ihr Gesicht verloren haben.
All das ist Evangelisation im eigentlichen Sinne: eine gute Botschaft bringen.
Und ich bin davon überzeugt, dass jedes Erlebnis mit der Retterliebe Gottes Menschen Stück für Stück näher dazu bringt, Gott die gesamte Herrschaft ihres Lebens anzuvertrauen.
Jesus hat genau solche verlorenen Menschen gesucht. Für ihre vielfältige Verlorenheit wollte er die Rettung sein. Und die Menschen haben das gespürt und die Verlorensten von allen haben sich in Scharen um ihn versammelt. Sie haben gehofft, dass Jesus ihnen hilft ihren Weg, ihre Perspektive, ihre Würde, ihre Menschlichkeit, ihre Moral, ihren Frieden, ihre Unschuld und ihre Hoffnung wiederzufinden.
Wenn wir Verlorenheit in diesem Sinne verstehen, dann gibt es plötzlich kein »die und wir« mehr. Dann geschieht Mission und Evangelisation auf Augenhöhe! Dann gibt es kein christliches Gefälle hin zum Rest der Welt. Dann kann man auch von uns sagen: Freunde der Sünder und Zöllner.
Dann kann ich mich nicht vom Rest der Welt absondern indem ich sage: ich komm ja in den Himmel. Wenn Verlorenheit so umfassend gemeint ist, dann bin auch ich immer wieder ein Verlorener und dann brauche auch ich immer wieder Rettung. Denn auch ich verliere zwischendurch meine Perspektive, auch ich verliere immer wieder das Maß, auch ich verliere von Zeit zu Zeit meinen Frieden, auch ich verrenne mich in verkehrte Wege, Haltungen und Überzeugungen. Auch nach vielen Jahren Christsein brauche ich immer noch einen Retter, selbst wenn die Ewigkeitsfrage schon längst geklärt ist. Erst wenn ich das verstanden habe, kann ich auch die anderen wichtigen Aussagen Jesu befolgen, wo er uns auffordert andere nicht zu richten oder zu verdammen oder zu verurteilen.
Mehr zu dieser Thematik am 15.3.15 im Gottesdienst der Basileia Vineyard Basel,
17.30 in der Theodorskirche in Basel!
Freitag, 20. Februar 2015
Der Liebes-Code
Für eine dauerhafte Beziehung braucht es mehr als Verliebtheit, Erotik und Leidenschaft.
Irgendwie ist das allen klar, und doch sind es genau diese Gefühle, nach denen die meisten Ausschau halten.
Besonders wichtig für eine Beziehung sind gemeinsame Ziele, ähnliche Werte und Moralvorstellungen.Es ist die Summe der Gemeinsamkeiten, die eine Beziehung stark macht.Gerade weil sich Gegensätze anziehen ist es so wichtig, auf das Gemeinsame zu achten.
Es sind die Gemeinsamkeiten, die gemeinsamen Interessen, der gemeinsame Glaube, die gemeinsamen Hobbys, die gemeinsamen Ziele, die gemeinsamen Kinder, die gemeinsamen Ferien die den Liebestank füllen, den Wohlwollen Tank.
Und es sind die Unterschiedlichkeiten, die natürlich unvermeidbar sind, die genau diesen Tank leeren.
Romantik am Rhein |
Sarah war sieben Jahre lang Single. Im Sommer 2010 lernt sie bei der Arbeit Felix kennen, einen der "nettesten Menschen der Welt", wie sie bald von ihm sagt, aber Interesse an ihm als Mann hat sie nicht. Optisch ist er nicht ihr Typ, außerdem ist er ziemlich klein, sie hat andere Vorstellungen. Doch sie arbeiten über Wochen zusammen, er zeigt irgendwann ziemlich deutlich sein Interesse an ihr, sie sind sich einig über zentrale Fragen, haben die gleichen Ziele, den gleichen Humor. Sarah mag Felix – und als er sie irgendwann küsst, findet sie es okay.Der Artikel fragt sinnig, ob solch ein Start in eine Beziehung überhaupt sein darf? So nüchtern, so überlegt, ohne Schmetterlinge im Bauch. Kann das Liebe sein?
Ein paar Wochen später werden sie ein Paar – es ist unkompliziert mit ihm, er ist zuverlässig, sie verstehen sich. "Ich war so lange Single", sagt Sarah, "und ich dachte mir einfach: Es stört mich nichts Gravierendes, wir verstehen uns so gut, ich sollte das jetzt einfach mal machen." Und bis heute hat sie es nicht bereut, im Gegenteil: Sarah ist sehr glücklich mit Felix, sie hat ihn in Sachen Zuneigung inzwischen aufgeholt.
Doch gerade neue Studien zeigen, dass der Schlüssel zum Glück »Vernunft« heißt. Auch hier noch einmal ein Zitat aus dem Artikel:
Gewiss, klassischerweise beginnen Beziehungen mit erotischer Anziehung – wer Glück hat, überführt diese dann nach zwei bis vier Jahren in eine Partnerschaft mit freundschaftlicher Liebe. Dafür, dass es eben auch andersrum funktioniert, ist Susanne Wendel das Paradebeispiel. Die heute 42-Jährige tat sich 2011 mit Frank-Thomas zusammen – aus reiner Pragmatik: "Mir war nie einer gut genug, aber dann war ich plötzlich Ende dreißig und wollte noch ein Kind." Da habe sie sich gesagt: "Gut, ich nehme jetzt einen, der da ist." Das war ihr guter Freund Frank-Thomas. Er wollte das Gleiche und ließ sich ein auf den Plan "wir versuchen es jetzt einfach mal" – samt Verlobung. "Es gab weit und breit keine Funken oder Schmetterlinge", erzählt Susanne Wendel. "Zunächst war das wirklich eine riesengroße Überwindung." Das mag befremdlich klingen, für die beiden jedoch war es der Weg zum heute perfekten Lebensglück. Mittlerweile sind sie Eltern eines Sohnes und "total happy".Wenn in der Gesellschaft Romantik und die Schmetterlinge im Bauch immer noch der Leitstern für das Eingehen einer Partnerschaft sind, ist es bei uns Christen oft die göttliche Führung.
Auch hier macht so manches Mal die Vernunft oder die objektiven Gemeinsamkeiten der göttlichen Fügung und dem Wunder des Kennenlernens Platz.
Der Artikel erwähnt einige neueste Untersuchungen, was Paare scheinbar zusammenhält. Das eine oder andere finde ich doch sehr bemerkenswert:
Psychologen der University of Virginia haben herausgefunden, dass dreimal am Tag 90 Sekunden Zeit für den Partner genügen sollen, um eine Beziehung stabil zu halten.
Diese Erkenntnis stimmt mich doch eher traurig als hoffnungsvoll. Auf welchem Niveau müssen sich Beziehungen befinden, dass sie durch 4,5 Minuten Zuwendung am Tag stabil bleiben?
Andere Wissenschaftler sagen, dass Berührungen das Wichtigste für die Zufriedenheit sind, und dabei seien Küsse wichtiger als Sex. Bis zu 100.000 von ihnen verschenken wir im Laufe des Lebens an Partner, mit einer mittleren Dauer von zwölf Sekunden.
Bemerkenswert finde ich die Erkenntnis, dass Beziehungen dadurch glücklich werden, wenn auf fünf positive Interaktionen zwischen Partnern nur eine negative kommt!
Mit dieser Gottmann-Konstante lässt sich in mehr als 90 Prozent aller Fälle korrekt vorhersagen, ob ein Paar sich trennen wird. Bei Paaren, wo negative Interaktionen sogar bereits in der Öffentlichkeit vorkommen, ist es um die Zukunft schlecht bestellt.
Ich denke diese Gleichung gilt nicht nur für Ehepaare sondern ganz allgemein für zwischenmenschlichen Umgang. Auch in unseren Gemeinden und im Umgang mit Mitarbeitern wäre diese Konstante äußerst hilfreich!
Freitag, 6. Februar 2015
Lustige Gründe, warum Kinder weinen
Mit einer drei Monate alten Tochter erlebt man viel Weinen und Quengeln, dem man keinen Grund zuordnen kann. Manchmal wäre man froh, man wüsste, was wieder einmal der Grund für eine weitere Schreiattacke ist. Alle Eltern von kleinen Kindern wissen wovon ich rede!
Es gibt aber auch außerordentlich lustige Gründe, warum Kinder in Tränen ausbrechen. Dahinter steckt oft eine ganz kindliche Logik, die für uns Großen kaum mehr nachvollziehbar ist!
Auf dieser Internetseite findet man einige davon:


Dienstag, 20. Januar 2015
Missionale Gewohnheiten
Seit Monaten beschäftigen sie sich in ihren Veröffentlichungen mit missionaler Theologie und einem missionalen Lebensstil.
Da ich selbst gerade sehr am überlegen bin, wie Christen einen missionalen Lebensstil entwickeln können, finde ich die dortigen Ressourcen äußerst hilfreich.

Darin fasst Frost 5 Gewohnheiten zusammen, die unbedingt notwendig sind, um einen missionalen Lebensstil zu entwickeln.
Die jeweiligen Anfangsbuchstaben dieser 5 Gewohnheiten ergeben das englische Wort BELLS (Glocken; (1) bless others, (2) eat missionally, (3) listen to the Spirit, (4) learn Christ and (5) be sent into your neighborhood).
Eine Kurzzusammenfassung findet man hier.
Besonders interessant finde ich den Gedanken, der von Alan Hirsch stammt, dass wir in unserer Theologie die Reihenfolge wieder richtig hinbekommen müssen: Christologie-Missiologie-Ekklesiologie.
Christology → Missiology → Ecclesiology. Our God/Christ is the one who determines the mission (God’s Mission) which then determines or shapes the church. It is to say “the church doesn’t have a mission, but the mission has a church.” Our God is a missionary God. The Church is God’s tool in fulfilling His mission in the world “to seek and to save that which is lost” (Lk 19:10; 1 Tim 2:4). Our churches need to be centered around God’s mission and the mission should shape everything we do. At the same time we have been chosen as God’s ambassadors to the world to fulfill the mission.Zu oft haben wir den Eindruck, dass Gott eine Kirche wollte, und diese sich jetzt aussuchen kann, wozu sie da sein möchte, was ihre Schwerpunkte sein sollen und welchen Aspekt des Reiches Gottes sie verwirklichen will. Der Gedanke, dass Gemeinde vor allem das Instrument von Gottes große Mission ist, hat etwas revolutionäres an sich. Muss ich da nicht alles Gottes leidenschaftlicher Suche nach verlorenen Menschen unterordnen?
Spricht Jesus nicht genau davon, wenn er beschreibt wie der Hirte 99 Schafe alleine lässt, um ein Verlorenes zu finden?
Ich persönlich würde die Gewohnheiten von Frost etwas verändern oder anpassen. Falls ich in diesem Punkt weiter gekommen bin, wird es hier einen neuen Post geben.
Mittwoch, 7. Januar 2015
Was ich gerade lese...Vanishing Grace
Eine Liste all seiner Veröffentlichungen auf Deutsch findet sich hier.
In seinem neuesten Buch, wiederum zum Thema Gnade, geht er der Frage nach, warum von Christen so viel Härte und Unbarmherzigkeit ausgeht anstatt dass sie Gnade verbreiten. Untersuchungen in den USA haben gezeigt, dass sich der Ruf besonders evangelikaler Christen in den USA gravierend zum Negativen verändert hat.
Die Gute Botschaft, die wir eigentlich verbreiten sollten wird von vielen Menschen inzwischen als sehr schlechte Botschaft wahrgenommen.
Gleichzeitig hat er wahrgenommen, dass drei Gruppen von Christen besonders geeignet sind, Gnade zu vermitteln:
- Aktivisten: das sind Menschen, die ganz praktisch die Liebe Gottes durch Werke der Barmherzigkeit weitergeben. Sie praktizieren Nächstenliebe, sie sind die barmherzigen Samariter und reden nicht nur davon.
- Künstler: ihnen gelingt es seit Jahrhunderten durch kreative Ausdrucksformen und Kunst ein besonderes Licht auf die Gnade Gottes zu werfen.
- Pilger: das sind Menschen, die Christsein als eine Reise verstehen, zu der sie andere einladen. Sie sind nicht von einem Drinnen oder Draußen geprägt, sondern von der Einladung, sich ihrer eigenen Reise und Suche anzuschließen.
Eine Kurzvorstellung seines Buches kann man hier sehen:
Es gibt auch eine Predigt von Yancey, in der er große Teile seines Buches zusammenfasst. Das wäre die Alternative zum Lesen des Buches.
Ich wünsche viele Inspirierendes Momente!
Donnerstag, 1. Januar 2015
Großartige Resource für Leiter
Die Organisation Exponential setzt sich dafür ein, Leiter zu Multiplikatoren zu machen und einen missionarischen Lebensstil in Gemeinden und dem Leben einzelner Christen zu prägen. Auch Jüngerschaft ist ein wesentliches Thema.
Auf ihrer Webseite heißt es:
Exponential is a growing community of leaders committed to accelerating the multiplication of healthy, reproducing faith communities. We equip movement makers with actionable principles, ideas and solutions. We are passionate about accelerating multiplication through movement makers!
Auf ihrer Internetseite finden sich gehaltvolle und aktuelle Ressourcen für ganz praktische Fragen des Gemeindebaus.
Es lassen sich dort kostenlose eBooks in verschiedenen Formaten herunterladen und ein Podcast abonnieren, in dem verschiedene Autoren ihre Bücher auch zusammenfassen.
Das Stöbern auf der Seite lohnt sich und einige Bücher sind besonders zu Jahresbeginn und der Frage nach den kommenden Schwerpunkten im Gemeindebau besonders hilfreich.
Mittwoch, 31. Dezember 2014
Prüft alles, das Gute behaltet - Gute theologische Filter entwickeln (Teil 2)
1. Filter: das Leben Jesu.
Entspricht diese Lehre oder Glaubenspraxis der Lehre und Glaubenspraxis Jesu, wie sie uns in den Evangelien geschildert wird?
2. Filter: die Reich-Gottes-Spannung
3. Filter: Ehrlichkeit
Die Lehre muss Ehrlichkeit und Echtheit fördern und darf diese nicht erschweren.
4. Filter: Früchte
Das Qualitätsmerkmal einer Lehre oder eine Erfahrung sind die Früchte des Geistes, nicht die Gaben, das Übernatürliche oder Wunder.
Frucht ist nicht Erfolg, Mitgliederzahlen oder Einschaltquoten, sondern nachhaltige Veränderung und Gesundung eines Menschen.