Ich träume von einer Gemeinde, die nicht mehr primär
damit beschäftigt ist zu fragen, was sie denn von Nicht-
Christen unterscheidet und worin denn der richtige Glaube
besteht.
Ich träume von einer Gemeinde, die nicht stolz darauf
ist, dass sie die Wahrheit hat; dass sie – im Gegensatz zu
anderen – den richtigen Glauben besitzt; einer Gemeinschaft
von Menschen, die vielmehr erfahren hat: die
rettende Wahrheit ist kein Set von theologisch korrekten
Sätzen, sondern eine Person; sie erschließt sich uns nicht
über das Für-wahr-halten von theologischen Richtigkeiten,
sondern in der gelebten Beziehung zu IHM, im Leben aus
seiner Zuwendung, Barmherzigkeit und Gnade.
Montag, 30. Juni 2014
Ich träume von einer Kirche...
Eine Frage der Perspektive
Auf die richtige Perspektive kommt es an:
Selbstleiterschaft
- Bringe ich bleibende Frucht für Jesus?
- Wie steht es um mein Herz für Christus
fernstehende Menschen? Beschäftigt mich dieses Thema? Zeigt sich davon
irgendetwas in meinem Alltag?
- Wie selbstzentriert ist mein Leben?
- Die Lebendigkeit unseres Glaubens zeigt sich doch gerade darin, ob er sich multipliziert.
- Wie steht es um meinen inneren Frieden?
- Ist mein innerer Frieden am Wachsen oder am Schrumpfen?
- Der Energiehaushalt meines Lebens:
- Wie gestresst bin ich?
- Wie lange halte ich das Tempo durch, das ich gerade angeschlagen habe? Wie lange hält es meine Familie durch?
- Bin ich dabei einzugehen zu der Ruhe, die uns noch vorhanden ist oder wird die Unruhe, die Sorgen, die Ängste von Jahr zu Jahr schlimmer
- Verliere ich meine Frieden und wächst mein Stress v.a.
- weil ich manches, was ich tue aus den falschen Motiven tue,
- weil ich mich mit anderen messen möchte,
- weil ich mich vergleiche,
- weil ich jemand sein möchte. Das erhöht den Druck und schwächt meinen Energiehaushalt.
Mittwoch, 25. Juni 2014
Montag, 23. Juni 2014
Bathseba und die Armut der Menschen heute
Interview mit Martin Benz
Bathseba und die Armut der Menschen heute
Was hat der Einzug Bathesbas in Davids Königspalast mit Armut und sozialer Ungerechtigkeit zu tun? Die Predigt von Martin Benz «Leben auf Kosten der Armen» ist für den StopArmut-Predigtpreis 2014 nominiert. Ein Interview mit dem potenziellen Preisträger.Livenet: Martin Benz, die Wahl der Bibelstelle, auf welche Sie sich in Ihrer Predigt beziehen, überrascht auf den ersten Blick. Was hat die Geschichte von David und Bathseba mit Gerechtigkeit und Armut zu tun?
Martin Benz: Diese Geschichte ist bekannt für das Thema Ehebruch. David verführt Bathseba und lässt deren Ehemann umbringen, um seinen Ehebruch zu verheimlichen. Im Anschluss daran sendet Gott den Propheten Nathan zu David, um dessen Schuld aufzudecken. Nathan erzählt David eine Geschichte, die die eigentliche Schuld Davids deutlich macht: Ein reicher Bauer, der Vieh im Überfluss hatte, bekommt Besuch und bringt es dann nicht übers Herz, eines seiner Schafe zu schlachten. Er lässt anstelle dessen einem bettelarmen Bauern sein einziges geliebtes Schaf wegnehmen und für sein eigenes Gastmahl schlachten. Was dieser reiche Bauer mit dem armen Bauern macht, das machte David mit Bathseba und deren Ehemann Uria. Sie leben auf Kosten der Armen! Sie üben Macht aus über die Machtlosen und rauben ihnen ihre Lebensgrundlage, um selbst keinen Verzicht üben zu müssen. Das verabscheut Gott. Welche Parallelen sehen Sie zwischen dieser Geschichte und unserem Alltag in der Schweiz?
Als erstes sehen wir den Ehebruch und den Mord. Wenn man kein Ehebrecher oder Mörder ist, ist man bei dieser Geschichte auf der sicheren Seite. Geht es aber um Machtausübung und Raub gegenüber den Armen, dann ist diese Geschichte ganz nah an jedem Menschen in der westlichen Welt: Beim reichen Bauern war es das Lamm, das er mit seinem Gast auf Kosten des armen Bauern schlemmt. David nahm Uria seine Frau, obwohl er bereits mehr als zehn Frauen hatte. Es könnte aber auch der Lohn sein, der dem Arbeiter vorenthalten wird, damit der Kaffee im Supermarkt billiger ist. Oder der Fisch, den ein Konzern vor den Küsten armer Länder aus dem Meer fischt, so dass für die einheimischen Fischer nichts mehr übrig bleibt.
Warum fällt es uns oft so schwer, die vielen Verse und Geschichten aus der Bibel zu Armut und Gerechtigkeit auf unser Leben zu beziehen?
Die Verse und Geschichten zu Gerechtigkeit und Armut fordern zum Handeln auf. Und das ist manchmal unbequem, denn es stellt mein Leben im Wohlstand und im Überfluss in Frage. Oftmals fühlt man sich angesichts der grossen Probleme aber auch hilflos und ohnmächtig.
Seit Jahren lässt Sie das Thema soziale Gerechtigkeit nicht mehr los. Gab es eine Art Auslöser für diese Leidenschaft für mehr Gerechtigkeit?
Durch eine persönliche Zerbruchserfahrung war ich plötzlich auf Gottes Gnade und die Barmherzigkeit anderer Menschen angewiesen. Seither lässt mich das Thema Barmherzigkeit nicht mehr los. Ich will einen Beitrag leisten zu einer barmherzigeren Welt, bin aber noch weit von der alltäglichen Umsetzung meiner Überzeugungen entfernt. Genügsamkeit und Grosszügigkeit fallen mir noch immer schwer. Ich versuche aber einen Schritt nach dem anderen zu gehen.
Wie hat sich diese Leidenschaft praktisch in ihrem Gemeindeleben ausgewirkt?
Wir möchten, dass unsere Gemeinde ein Ort der Barmherzigkeit ist. Gott hat uns Türen geöffnet, dies konkret leben zu können. Wir verteilen pro Woche ca. 1,5 Tonnen Lebensmittel an über 200 Arme und Bedürftige, helfen ihnen beim Gang zum Amt oder bei der Wohnungs- oder Arbeitsuche. Ein bedürftiger Friseur aus Syrien schneidet im Gemeindezentrum Haare, wir verteilen regelmässig Kleider und haben einen Deutschkurs durchgeführt. An Weihnachten feiern wir mit über 100 Armen den Heiligen Abend.
Webseiten:
Der StopArmut-Preis
Die Gewinner des StopArmut-Preises 2012
Zum Thema:
Preise für Armutsbekämpfung: StopArmut-Preis 2014 zum Thema Armut und Umwelt
StopArmut-Preis 2014: Der Mann, der die Wüste Ägyptens fruchtbar macht
Datum: 23.06.2014
Autor: Stéphanie Bürgi
Quelle: Livenet / StopArmut2015
Hier der Predigtvideo: Leben auf Kosten der Armen
Montag, 9. Juni 2014
Wort des Tages
WIR SOLLTEN NACH LEUTEN AUSSCHAU HALTEN,
DIE WILD ENTSCHLOSSEN SIND, SICH DER JESUSBEWEGUNG ANZUSCHLIESSEN:
ÄLTERE UND JUNGE LEUTE, DIE DEM EVANGELIUM PLATZ MACHEN IN IHREM LEBEN.
DIE ES DURCHLEUCHTEN LASSEN UND IN AKTIVITAT UMSETZEN!
PROF. PAUL M. ZULEHNER
(aus Aufatmen 2/2014)
Sonntag, 1. Juni 2014
Erbarmen oder Sentimentalität
Als Meditationsstoff erhielten wir drei Geschichten aus dem Lukasevangelium. Zum einen die Geschichte des Jünglings von Nain, zum anderen die vom barmherzigen Samariter und zum dritten die des verlorenen Sohns. An allen drei Stellen geht es um das Thema Barmherzigkeit. Es sind die drei Stellen im Lukasevangelium, an denen das griechische Wort splangchnízomai steht. Es meint eigentlich in den Eingeweiden zutiefst bewegt zu sein. Es ist der stärkste Ausdruck für Erbarmen, dass die Evangelien kennen.
Auffällig an diesen Stellen ist, dass dieses Empfinden des Erbarmens sofort zum Handeln führt:
Beim Jüngling zu Nain erbarmt sich Jesus und erweckt ihn zum Wohle seiner verwitweten Mutter zum Leben.
Beim barmherzigen Samariter handelt dieser sofort, macht Halt und versorgt den Verletzten.
Beim verlorenen Sohn erbarmt sich der Vater, läuft seinem Sohn entgegen, kleidet ihn neu ein und macht ein Fest.
Da wird nicht diskutiert oder lamentiert oder Pläne geschmiedet oder Vörsätze gefasst. Es werden nicht Risiken abgewogen und Erfolgschancen geprüft. Es wird gehandelt!
Wenn man von göttlichem Erbarmen erfasst wird, dann führt das zur Aktion, zur konkreten helfenden Handlung. Das machen diese Stellen deutlich. Dieses griechische Wort bezeichnet immer Handeln oder Verhalten und nicht nur innere emotionale Vorgänge.
Wenn Erbarmen also nicht zur konkreten Handlung führt, sondern nur bei frommen Vorsätzen bleibt oder sich vom möglichen Risiko abschrecken lässt, dann war es wahrscheinlich nichts anderes als Sentimentalität. Und Sentimentalität ist der größte Feind des Erbarmens, denn es ist mit bewegten Gefühlen zufrieden, wird aber nur selten aktiv. Erbarmen dagegen will handeln und wird aktiv.