Dienstag, 22. Juli 2014

Wort des Tages

"I have but one candle of life to burn, and I would rather burn it out in a land filled with darkness than in a land flooded with light" — John Keith Falconer
(Ich habe nur eine Lebenskerze zum Abbrennen, aber ich würde sie lieber in einem Land voller Dunkelheit abbrennen lassen, als in einem Land, das durchflutet ist von Licht.)

Montag, 21. Juli 2014

Bestimmt die Nachfrage den Wert?

Ich habe einen interessanten Artikel von Jörg Ahlbrecht (Willow Creek Deutschland) gelesen, der nachdenkenswert ist:




Es zeichnete sich schon länger ab. Die letzten Jahre wurde es immer teurer und immer häufiger ging etwas kaputt. Unser Familienauto war fällig. Wir haben es gekauft, kurz nachdem unsere zweite Tochter geboren war. 12 Jahre sind wir damit unterwegs gewesen. 166.000 Kilometer - die Kinder sind darin groß geworden. Unzählige Holland-Urlaube, Fahrten zum Einkaufen oder zum Gottesdienst. Dieses Auto hat unsere Familie die ganze Zeit begleitet. Und nun ist seine Zeit gekommen. Wir müssen es abgeben.
Es hat Macken bekommen über die Jahre. Alle möglichen Teile mussten ersetzt werden. Aber es war unser Auto. Es stand immer vor unserer Tür. Und nachdem ich es einen ganzen Samstag gewaschen, poliert, gesaugt und geputzt hatte, sah es wieder richtig klasse aus. Prompt kamen mir Zweifel, ob wir es wirklich abgeben sollten. Jetzt, wo es so blitzt und blinkt und richtig was her macht ... 
Und dann der Schock: Keiner will es haben. Niemand hat Interesse an diesem Wagen. Lediglich ein Aufkäufer, der es vermutlich nach Osteuropa exportiert.
Das kann doch nicht sein. UNSER AUTO - mit einem Mal wertlos? Für mich ist es kostbar ... und jetzt soll es für einen lachhaft niedrigen Preis einfach verschwinden? Ich hänge normalerweise nicht sehr an Sachen, aber das macht mir etwas aus.
Wert ist in unserer Gesellschaft nichts Objektives. Wert wird allein von der Nachfrage bestimmt. Wenn es niemand haben will, ist es auch nichts wert. Aber diese Sicht ist zu einseitig - und... sie ist unmenschlich. Es gibt Werte, die unterliegen nicht den Gesetzen des Marktes, sie werden nicht durch Nachfrage bestimmt - sie sind gesetzt. Es gibt Dinge, die sind und bleiben wertvoll, egal, wie viele Leute danach fragen. Das mag für mein Auto nicht gelten, aber für viele andere Dinge. Liebe, Leben, Freude, Freundschaft, Vergebung, Gerechtigkeit, Sinn, Hoffnung - um nur ein paar zu nennen.
In einer Welt, die den Wert nur noch nach den Gesetzen des Marktes bestimmt, hält die Gemeinde Jesu andere Werte hoch. Der Markt allein macht uns unmenschlich ...  



Samstag, 12. Juli 2014

Ich träume von einer Kirche - Teil 4

Ich sehne mich nach Gemeinde als einer Gemeinschaft von Christen, die nur eines sein wollen: Medien der Barmherzigkeit Gottes; denen man es selber ansieht, was es heißt: „Mir ist Erbarmung widerfahren“; die aus der Barmherzigkeit leben, und die anderen ... nun genauso barmherzig begegnen; ich sehne mich nach Gemeinde als einer Gemeinschaft von Bettlern, die anderen Bettlern zeigt, wo es etwas zu essen gibt.


Heinzpeter Hempelmann

Mittwoch, 9. Juli 2014

Ich träume von einer Kirche - Teil 3

Ich träume von einer Kirche, die es nicht mehr besser weiß; die nicht mehr die Gemeinschaft derer ist, die besonders heilig sind und moralisch hervorragen; die anderen Menschen nicht in erster Linie vorschreibt, wie sie zu leben haben; die nicht herrscht, sondern dient; die ihren Gottesstandpunkt aufgibt, im Wissen darum, dass sie in ihrer Geschichte die Legitimation als moralische Anstalt längst verloren hat.


Heinzpeter Hempelmann

Montag, 7. Juli 2014

Mit dem Motorrad in der Kirche

Am 29.6. haben wir bei uns in der Theodorskirche einen Live Motorradauftritt gehabt. Ich habe über unser Leben als Motorrad gesprochen und einzelne Teile des Motorrads mit unserem Leben verglichen.
Um dem ganzen etwas Nachdruck zu verleihen führ mein Sohn mit seiner coolen Maschine zu "Born to be wild" durch die alte Kirche bis auf die Bühne.
Wer mehr sehen möchte:


Sonntag, 6. Juli 2014

Buchempfehlungen für die Ferien

Viele werden in den kommenden Tagen die Koffer packen und sich bereit machen für die Ferien. Etwas das in keiner Reisetasche fehlen darf sind natürlich Bücher. Lesen am Strand oder auf einer Wiese in den Bergen oder im eigenen Garten.

Ich möchte euch ein paar Buchempfehlungen für die kommenden Wochen mitgeben:

1. Mark Batterson: Kreiszieher: Kühn beten - und Wunder erleben



Dein Gebet. Dein Kreis. Sein Wunder. Ein packendes Buch zum Thema Gebet, das neuen Glauben weckt und zum Beten ermutigt! Während einer Dürreperiode in Israel zog Honi, der Weise, einen Kreis in den Sand und gelobte, nicht eher aus ihm herauszukommen, bis Gott sein Gebet um Regen erhört hatte. Inspiriert von dieser jüdischen Legende zeigt Mark Batterson anhand von biblischen Geschichten und eigenen Erlebnissen, wie wir Wunder erleben können, wenn wir Gebetskreise um unsere Träume, unsere Familien, unsere Probleme und vor allem Gottes Versprechen ziehen. Wenn wir Gott alles zutrauen, anhaltend beten und ein wenig Geduld haben, ist alles möglich.

2. Tobias Faix: Warum ich nicht mehr glaube: Wenn junge Erwachsene den Glauben verlieren

Wie verliert man seinen Glauben? Warum geht es oft jungen Leuten so? Die Autoren lassen Menschen zu Wort kommen, die sich vom Glauben abgewandt haben, und forschen nach Gründen. Sie stoßen auf Erschütterndes genauso wie auf Unverständliches, auf Herausforderndes wie Bedauernswertes. Auch wenn jeder seine eigene Geschichte hat, lassen sich doch bestimmte Leitmotive ausmachen, die zu einer Abwendung vom Glauben beitragen. Ein erhellendes Buch für Pastoren, Jugendleiter und Christen, die sich für einen ehrlichen Glauben interessieren.


3. Brian McLaren: Nachfolge auf neuem Kurs: Zehn Fragen, die den Glauben verändern



Wird die frohe Botschaft nur noch "verwaltet"? Schwindende Mitgliederzahlen, eine zunehmende Kluft zwischen Gläubigen und nichtkirchlichen Menschen, die Unflexibilität traditioneller Strukturen sowie die abnehmende Strahlkraft christlicher Verkündigung lassen keinen Zweifel: Der christliche Glaube ist unter Druck.

Aber Brian McLaren, der laut Time Magazine zu den einflussreichsten evangelikalen Führungspersönlichkeiten Amerikas gehört, hat auch eine gute Nachricht: Der christliche Glaube steckt selbst voller neuer Impulse und kreativer Lösungen! Dabei geht es um mehr als Modifikation, es geht um einen echten Kurswechsel. In zehn aktuellen Fragen bedenkt der Autor daher anhand zahlreicher konkreter Beispiele durchaus provozierend die Grundthemen des christlichen Glaubens, zeigt Irrwege und Verkrustungen des Denkens und Handelns auf und stellt im Rückgriff auf Jesus und die Bibel Neuansätze vor. Damit wird eine Diskussion angestoßen, die von den Wurzeln der christlichen Botschaft her verschlossene Türen, Augen und Ohren öffnet und im persönlichen Leben wie auch in den christlichen Gruppen und Kirchen einen höchst kreativen Aufbruch in Gang setzt.

4. Bill Hybels: Gottes leise Stimme hören: Die lebensverändernde Kraft der leisen Stimme Gottes

 

„Ohne Übertreibung kann ich sagen“, schildert Bill Hybels, „dass die Fähigkeit, Gottes Führung zu erkennen, mich vor einem langweiligen und selbstzerstörerischen Leben bewahrt hat. Gottes Reden hat meinen Weg korrigiert, hat mich vor Versuchungen bewahrt und mir inmitten meiner dunkelsten Stunden der Verzweiflung neue Kraft geschenkt.“ Doch achten wir auch auf Gottes Flüstern? Bemerken wir, wenn er uns bei wichtigen Entscheidungen helfen und uns die Augen für das Leid anderer öffnen will? Bill Hybels zeigt, wie unser Leben aussehen kann, wenn wir ein Ohr für Gottes leise Stimme haben und uns von ihm durch das Leben navigieren lassen …

(Buchbeschreibungen von Amazon)

Ich wünsche euch viel Freude und Inspiration beim Lesen.

Dienstag, 1. Juli 2014

Ich träume von einer Kirche... Teil 2

Ich träume von einer Gemeinde von Menschen, die Barmherzigkeit lernen, weil sie nicht über die Schlechtigkeiten und Verfehlungen anderer reden, sondern ihnen beistehen und an ihren Lebensverhältnissen teilnehmen; ...ich träume von Gemeinde als einer Gemeinschaft von Menschen, die sich einlässt auf die Nöte und Ängste und aussichtslosen Situationen, auf die nicht zu behebende Schwäche der Haltlosen, die Armut derer, die wirklich nicht genug Disziplin, Kraft oder einfach Unter-stützung haben, um es besser zu machen, ihr Leben in den Griff zu bekommen oder weiter zu kommen. 

Heinzpeter Hempelmann

Montag, 30. Juni 2014

Ich träume von einer Kirche...

Ich habe einen wunderschönen Text von Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann entdeckt, in dem er seinen Traum von Kirche beschreibt. Ich werde in den kommenden Tagen einzelne Traumsequenzen daraus zitieren. Sie annimieren zum Mitträumen und hoffentlich auch zum Anpacken.

Ich träume von einer Gemeinde, die nicht mehr primär
damit beschäftigt ist zu fragen, was sie denn von Nicht-
Christen unterscheidet und worin denn der richtige Glaube
besteht.
Ich träume von einer Gemeinde, die nicht stolz darauf
ist, dass sie die Wahrheit hat; dass sie – im Gegensatz zu
anderen – den richtigen Glauben besitzt; einer Gemeinschaft
von Menschen, die vielmehr erfahren hat: die
rettende Wahrheit ist kein Set von theologisch korrekten
Sätzen, sondern eine Person; sie erschließt sich uns nicht
über das Für-wahr-halten von theologischen Richtigkeiten,
sondern in der gelebten Beziehung zu IHM, im Leben aus
seiner Zuwendung, Barmherzigkeit und Gnade.

Eine Frage der Perspektive



 Auf die richtige Perspektive kommt es an:

http://www.freeimageslive.com/galleries/workplace/education/pics/learning_background.jpgBrief einer Internatsschülerin an ihre Eltern:„Liebe Mami, lieber Papa, entschuldigt, dass ich solange nicht geschrieben habe, aber leider wurde mein Zimmer samt allem Besitz zerstört und zwar in der Nacht, als unser Schülerwohnheim abbrannte. Ich wurde erst vor kurzem aus dem Krankenhaus entlassen und der Arzt meinte, dass meine Verbrennungen in einigen Monaten abgeheilt sein werden. Ein wundervoller junger Mann, Ali, der mich aus den Flammen gerettet hat, bot mir an, in sein kleines Apartment zu ziehen, solange bis das Wohnheim wieder aufgebaut ist. Er kommt aus dem Iran und daher werdet ihr  überrascht sein,  zu hören, dass wir heiraten wollen. Sein Drogenproblem wird er bestimmt auch bald in den Griff bekommen. Und da du immer Grossmutter werden wolltest Mami, wirst du dich sicher darüber freuen, dass du in 7 Monaten tatsächlich Grossmutter wirst.
In Liebe, Eure Claudia
P.S.: Bitte beachtet obigen Zeilen nicht. Es gab kein Feuer im Wohnheim, ich war nicht im Krankenhaus, ich bin nicht schwanger und habe nicht einmal einen Freund. Aber ich bekam eine ungenügend in der Mathematikprüfung und eine Mangelhaft in Französisch und ich wollte, das ihr diese Nachricht aus der richtigen Perspektive seht.

Selbstleiterschaft

Durch ein Gespräch mit einem Leiter, der gerade durch einen grosses Wechsel in seinem Dienst geht, bin ich ganz neu auf das Thema Selbstleiterschaft gestossen. Es ist die Aufgabe eines Leiters und eigentlich eines jeden Christen sich regelmässig wichtige Lebens- und Glaubensfragen zu stellen. In der Vergangenheit habe ich einiges zu diesem Thema gearbeitet und stelle euch die wichtigsten Selbstleiterschaftsfragen stichwortartig vor.




Prüft euch! Stellt selbst fest, ob euer Glaube noch lebendig ist! Oder ist bei euch nichts mehr davon zu merken, daß Jesus Christus unter euch lebt? 2.Kor.13,5
 

1.     Entfalte und entwickle ich mich in meiner Berufung?
o   Mache ich immer noch das, was Jesus mit gezeigt hat und was er mir ins Herz gelegt hat?
o   Jesus: Ich tue nur, was ich den Vater tun sehe...
o   Kenne ich meine Berufung? Habe ich noch klare geistliche Ziele im Leben?
o   Oder bin ich inzwischen dabei gelandet, es nur noch den Menschen recht zu machen, oder es mir recht zu machen
o   Bin ich ein Berufener Gottes oder nur noch ein Getriebener? Lebe ich noch bewusst?
o   Schreibe doch einmal selbst deine Grabrede. Was hättest du gerne, dass man über dich sagt. Wofür willst du einmal gelebt haben. Was sind die grossen Werte in deinem Leben? Was ist deine Vision?

2.     Ist meine Leidenschaft und meine Motivation für Gott, sein Königreich und die Christen immer noch heiss
o   Wie steht es um die geistliche Temperatur meines Lebens?
o   Brennt da noch ein Feuer für Gott in mir oder hat der Alltag, hat das „tägliche Allerlei“, die Erwartungen und die Enttäuschungen des Lebens und der Menschen meine Leidenschaft erstickt?
o   Wie steht es um meine Leidenschaft für die Bibel und für das Gebet?



o   Und wie steht es um meine Leidenschaft für meine Glaubensgeschwister und die Gemeinschaft. Habe ich da meinen Idealismus verloren?
o   Wie steht es um meinen Wohlwollentank? Ist der seit langem leer?

3.     Entwickle ich meine Gaben und Fähigkeiten?

o   In Stärken investieren, nicht Schwächen aufpeppeln damit sie mittelmässig werden.
o   Was sind meine beiden Topbegabungen? Kenne ich sie? Benutze ich sie?
o   Was tue ich um meine Gaben zu entwickeln?
o   Blieben meine Fähigkeiten in den letzten Jahren auf gleichem Niveau? Erhöht sich nur die Quantität meines Gabeneinsatzes, nicht aber die Qualität desselben?

Meine beiden Topgaben:  _______________________________________________
                                        
                                         _______________________________________________


4.     Verändert sich mein Charakter?

o   In die Charakterschwächen investieren und für die Stärken dankbar sein.
o   Was sind meine beiden grössten Schwächen? Meine beiden grössten Charakterdefizite.
1.      ____________________________________________________


2.      ____________________________________________________

o   Hat sich in diesen Gebieten etwas zum Positiven verändert in den letzten Monaten oder Jahren?
o   Erlebe ich an mir selbst, dass dieses Evangelium die Kraft hat frei zu machen und zu verändern, so dass ich auch für andere diese Hoffnung habe.
 

  1. Bringe ich bleibende Frucht für Jesus?

    • Wie steht es um mein Herz für Christus fernstehende Menschen? Beschäftigt mich dieses Thema? Zeigt sich davon irgendetwas in meinem Alltag?

    • Wie selbstzentriert ist mein Leben?
    • Die Lebendigkeit unseres Glaubens zeigt sich doch gerade darin, ob er sich multipliziert.

  1. Wie steht es um meinen inneren Frieden?

    • Ist mein innerer Frieden am Wachsen oder am Schrumpfen?
    • Der Energiehaushalt meines Lebens:
      • Wie gestresst bin ich?
      • Wie lange halte ich das Tempo durch, das ich gerade angeschlagen habe? Wie lange hält es meine Familie durch?
    • Bin ich dabei einzugehen zu der Ruhe, die uns noch vorhanden ist oder wird die Unruhe, die Sorgen, die Ängste von Jahr zu Jahr schlimmer
    • Verliere ich meine Frieden und wächst mein Stress v.a. 
      • weil ich manches, was ich tue aus den falschen Motiven tue, 
      • weil ich mich mit anderen messen möchte, 
      • weil ich mich vergleiche, 
      • weil ich jemand sein möchte. Das erhöht den Druck und schwächt meinen Energiehaushalt.