Mittwoch, 16. April 2014

Leiter als Pilgrime


Gerade lese ich einen Artikel von John Drane mit dem Titel:  The Alpha course and Evangelism in Modern and Post- Modern Settings.
Es geht darum, dass die Inhalte des Alpha Kurses und v.a. sein soteriologisches Verständnis mehr in die Moderne als in die Postmoderne passen.
Beiläufig beschreibt er, wie sich die Haltung zu Leiterschaft in der Postmoderne verändert hat:

This is one important distinguishing factor in the rise of New Spirituality, for whereas traditional religions tend to be led by recognized authorities who exercise control over the beliefs and behaviour of their followers, New Spirituality creates a space for us all to explore our own pathway, and assumes that – especially in spiritual matters – there can be no experts who know it all, only pilgrims who can share what they have learned in the course of their own journey through life.
(Meine Übersetzung: Dies ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal in der aufkommenden neuen Spiritualität: traditionelle Religionen neigen dazu von anerkannten Autoritäten geleitet zu werden, die Kontrolle ausüben über den Glauben und das Verhalten ihrer Nachfolger. Neue Spiritualität  dagegen erschafft einen Freiraum für uns alle, in dem wir unseren eigenen Weg erkunden können um geht davon aus-besonders im geistlichen Angelegenheiten-dass es keine Experten gibt, die alles wissen, sondern nur Pilgrime, die mit uns teilen was sie gelernt haben auf ihrer eigenen Reise durchs Leben.)

Auf meiner USA Reise, auf der ich mich gerade befinde, kommt mir der erste Typ Leiter immer wieder entgegen. Die anerkannte Autorität, der Experte, der sagt wo's lang geht, was geglaubt wird und wie gelebt wird. Da bleibt wenig Spielraum für eigene Dogmatik, eigenes Nachdenken und kritisches Hinterfragen. Da fällt mir der Gedanke von Leitern als Pilgrime positiv ins Auge, vor allem die damit verbundene Bescheidenheit und das Wissen um die eigene Bruchstückhaftigkeit unseres Glaubens.
Allerdings braucht es ein großes Maß an Mündigkeit auf Seite der Gläubigen, wenn Leiter mit der Bruchstückhaftigkeit ihres Glaubens und die Vorläufigkeit ihres Wissens ehrlich umgehen sollen.

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